Belgisch vegan an der Donaubrücke
Vegan kann auch köstlich ungesund sein. Zumindest im VeggyGo in Neu-Ulm. Das serviert nämlich neben Falafel und Cigköfte auch mächtige Burger und Pommes mit verschiedenen Saucen.
Jeder, der schon mal in Belgien war, kennt den schmutzigen Charme des belgischen Imbisses. Und jeder, der danach vegan wurde, vermisst insgeheim die fetttriefenden Burger und in Saucen ersäuften Fritten.
Mit manchem muss man eben abschließen. Oder auch nicht, wenn man das Glück oder, je nach Perspektive Unglück hat, in der Region zu leben. Denn dort gibt es mit dem VeggyGo seit Ende 2024 eine fast echt belgische Imbissbude, was, btw, auch für die Omnivoren da draußen was spezielles ist – sofern sie es hinnehmen, dass die Pattys nicht aus Rinderhack gemantscht sind, sondern aus “Vlaisch”.
Der Neu-Ulmer VeggyGo ist übrigens die einzige Filiale außerhalb von Aachen, also auch über die Region hinaus etwas Besonderes. Das Restaurant, das seine fettig-verführerische Imbisspracht unter Wert als “Street Food” anpreist, liegt zwischen Donaucenter und Herdbrücke. Auf der Karte stehen verschiedene Burger, vom klassischen Cheeseburger bis zu kreativen Schöpfungen wie einem Camembert- oder Tzatzikiburger, dazu Pommes-Variationen mit verschiedensten Saucen und Beilagen.

Wer es weniger belgisch-deftig möchte, kann auch Cigköfte, Falafel, Weizenbällchen, Wraps und Bowls bestellen. Das ist zwar prima und gesünder, aber auch etwas unnötig, da die lang bewährte Cigköfte-Filiale keine 50 Meter weit weg liegt. Wir haben uns daher auf die Burger mit Pommes fokussiert - und das mit viel Vergnügen bereut.
Der vegane Patty schmeckt authentisch, soweit wir das sagen können, was aber mittlerweile schon zum guten Standard gehört. Mehr überrascht hat uns, dass dem VeggyGo die wesentlich schwierigere Operation im Burger-Business gelingt – nämlich den Käse zu ersetzen. Sowohl die Käsescheibe auf dem Classic Cheeseburger als auch die Camenbert-Brocken bereichern die Burger, anstatt wie sonst oft zwar irgendwie käsig-fettig zu wirken, in der Sache aber eher zu stören.

Was die Pommes angeht, serviert das VeggyGo leider keine echt belgischen, also grob aus der Kartoffel geschlagenen und doppelt frittierten Fritten, sondern dünn geriffelte Pommes. Die punkten aber durch das Drumherum, das sie zu einem Gericht für sich macht anstatt einer bloßen Beilage.
Zwar ist das VeggyGo nicht eben der günstigste Imbiss der Stadt. Man bezahlt für einen Burger allein zwischen sechs und zehn Euro, und nochmal ebenso viel für die Pommes. Aber man verlässt den Laden dafür gut gesättigt, je nach Menü sogar kurz vorm Fresskoma.