SunRice in Neu-Ulm
Unsere Suche nach dem perfekten veganen Mahl in der Region geht weiter. Dieses Mal im SunRice in Neu-Ulm mit "eurasischer Fusions-Küche".
Auf den ersten Blick macht das SunRice einen sehr attraktiven Eindruck: Das Restaurant an der Donaubrücke ist gediegen gestylt, mit dunklen, aber nicht düsteren Wandfarben, die dem Raum Tiefe geben, dazu viel Kunst, die zwar eindeutig asiatisch ist, aber nicht so altbacken-kitschig wie beim Chinesen aus den 90ern. Man fühlt sich sofort wohl.
Auch die Speisekarte blättert sich vielversprechend: Neben dem obligatorischen Salat gibt's für uns als Vorspeise Misosuppe (mit Tofu) oder Sommerrollen. Fürs Hauptgericht stehen sechs oder sieben asiatische Gerichte zur Auswahl, vermutlich chinesisch, vietnamesisch und japanisch, mit Reis oder Nudeln, auch die leckeren dicken Udon-Nudeln, und Gemüse, in Curry-, Kokos-, Erdnuss- und Hoisinsauce. Als Proteinquelle kann man sich eine Fleischsorte oder Tofu auswählen.
Ganz genau so, wie man es machen sollte, oder? Fleisch ist optional. Wir Veganer können alles essen, ohne dass unsere fleischliebhabenden Begleiter unzufrieden knurren müssen. Warum ist das nicht überall so? Liegt das daran, dass die asiatische Küche flexibler ist, während sich unsere gutbürgerliche schwäbische Küche so sehr ums Fleisch konzentriert, dass es nicht zu ersetzen ist?
Schaut man im SunRice aber aufs Kleingedruckte, trübt sich die Begeisterung etwas. Die meisten Gerichte enthalten Eier, Fisch und Milchprodukte, warum und wo auch immer, vermutlich in den Nudeln oder in der Sauce. So schrumpft die vegane Auswahl zusammen und wir werden wieder einmal auf eine Sonderseite im Anhang der Speisekarte verwiesen. Dort gibt es neben der Vorspeisen immerhin drei Gerichte für uns.
Die Preise sind mit 16 Euro für ein Nudelgericht, acht Euro für die Vorspeise und fünf für ein Glas Bier nicht eben günstig. Inklusive Vorspeise und Getränke legt man pro Person rund 30 Euro hin. Der Geschmack ist in Ordnung, in der Regel sogar mehr als in Ordnung. Vor allem der Tofu, innen seidenweich und außen knusprig frittiert, hat uns beeindruckt.
Etwas vermisst haben wir das "Eurasische" und die "Fusion". Die bestand offenbar lediglich darin, Gerichte aus verschiedenen asiatischen Ländern auf die Speisekarte zu bringen. Das SunRice wird nicht unser Lieblingsrestaurant, aber es hat gut geschmeckt und wir genossen den Aufenthalt.
Ort: SunRice, Insel 1, 89231 Neu-Ulm, sunrice-restaurant.de.
